Nichts ist gefährlicher als Unwissenheit. Das gilt auch und insbesondere hinsichtlich der Gefahren am Arbeitsplatz allgemein und der Gefahren des elektrischen Stromes im besonderen. Daher sagt schon der Volksmund, „Wissen ist Macht“. Macht, sich zu schützen von den täglichen Einflüssen, z.B. auch den Angriffen durch Gefahrenstoffe und gegenüber den unerwünschten Einflüssen des elektrischen Stromes bei einer Körperdurchströmung oder einer Störlichtbogenbildung. Gesetzgeber, Inspektoren und auch die tägliche Erfahrung jedes Praktikers fordern daher, dass jeder Neuling, jeden Alters, vor Aufnahme seiner Tätigkeit „über die damit verbundenen Gefahren ebenso wie über die Massnahmen zu deren Verhütung“ präzise und umfassend unterwiesen wird. Ebenso sind Instruktionen für gefährliche Handlungen periodisch zu wiederholen.
Die Gundlagen für die Instruktion findet man:
- im Bundesgesetz über die Unfallversicherung SR 832.0 (UVG) Art. 82
- in der Verordnung für Unfallverhütung SR 832.30 (VUV) Art. 3, 6 und 8
- im Bundesgesetz über die Elektrizität SR 734.0 (EIeG) Art. 20
- und in der Starkstromverordnung SR 734.2 (StV) Art. 10 bis 13.
Unser Team kann Sie unterstützen. Fragen Sie an?
Unterweisung ist ein Führungsmittel
Instruktionen sind durch Gesetze, Normen und durch die Betriebspraxis ein gefordertes Informationsmittel der Vorgesetzten für die zugeordneten Mitarbeiter. Ohnehin sind auch gewisse Arbeiten ohne Unterweisung nicht ausführbar.Instruktionen zum Thema Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz sind somit keine exotischen Forderungen in Gesetzen und Unfallverhütungsvorschriften, sondern stellen letztlich eine Selbstverständlichkeit im Rahmen der Personalführung und der Einsatzplanung dar. Wiederholungsanweisungen sind periodisch, mindestens jährlich je nach Umfang der Instruktion durchzuführen. Instruktionen sind in Sprachform an den Beschäftigten weiterzuleiten. Videos und dergleichen sind nur als Hilfsmittel zu verwenden.
Aufbau einer Instruktion
Arbeitsprozesse, welche ein höheres Risiko bergen, sind vermehrt zu schulen. Die Instruktionsthemen unterliegen einer Periodizität und sind vorteilhaft schriftlich abzugeben und von beiden Parteien zu bestätigen. Mit der Bestätigung wird die Wahrnehmung der Parteien unterstützt und dient der effizienten Umsetzung der Instruktion. Eine kritische Analyse der Instruktion ist durchzuführen. Die daraus resultierenden Verbesserungen müssen in zukünftige Instruktionen integriert werden. Für jede Instruktion wird ein Kontrollblatt erstellt, in welchem die Themen, Bestätigung der Parteien (Instruktor und Instruierter) festgehalten sind. Daraus manifestiert sich der zukünftige Schulungsbedarf. Die Instruktion beinhaltet folgende Punkte:
- den Verantwortungsbereich (Zielsetzung)
- den Kompetenzbereich
- die Darstellung der Handlungen im Arbeitsprozess (Örtlichkeit)
- die Gefährdungen der Handlung
- die Schutzmassnahmen (Personen- und Sachschutz)
Bei einer Instruktion ist immer die dazugehörige Gesetzgebung (Richtlinien und Informationen) abzugeben. In den Informationsdokumenten sind die relevanten Textpassagen zu besprechen und den Teilnehmern zu erklären.
Wirkungsgrad von Instruktionen
Informationen müssen nachhaltige Wirkung bei den Teilnehmern einer Instruktion auslösen. Ansonsten sind diese überflüssig. Wie kann dies erreicht werden? Aus der praktischen Erfahrung kennt man folgende Zahlen: Vom reinen Vortrag – wenn er gut ist – bleiben im Gedächtnis der Zuhörer allenfalls 15 bis 20% haften. Wenn der Vortag durch Bilder, Zeichnungen, Filme, d.h. audiovisuelle Hilfsmittel unterstützt wird, kann der Wirkungsgrad ansteigen, d.h. bis zu 40% des Stoffes werden erfasst – und behalten. Führt man bei der Instruktion Diskussion, Gruppenarbeit, Rollenspiel und ähnliches „interaktive“ Verfahren ein, so steigt der Wirkungsgrad weiter an. 60 bis 70% können erreicht werden. „Learning by doing“ ist immer noch die effektivste Form der Instruktion, vor allem dann, wenn die zu instruierende Person ihre Informationen und eigenen Erfahrungen niederschreibt. 70 bis 90% Wirkungsgrad lassen sich so erreichen.
Bei Instruktionen im Arbeitssicherheitsbereich ist wichtig, dass die verwendete persönlichen Schutzausrüstung und die Schutzmassnahmen zur Anwendung kommen. Instruktionen haben die beste Wirkung, neben der bereits erwähnten Thematik, wenn Handlung und Ausführungsbestimmungen vor Ort demonstriert und geschult werden. Instruktionen für Prüfung und Messungen an Anlagen und Arbeiten an Spannung führenden Anlageteilen sind spezielle Tätigkeiten mit erhöhten Risiken und müssen praxisnahe durchgeführt werden.
Unser Team kann Sie unterstützen. Fragen Sie an?